PoP-Flussmittel gegenüber PoP-Paste

Ich habe im Lauf der Jahre viele Anfragen über die Package-on-Package (PoP) Herstellungsverfahren erhalten. Eine der häufigsten Fragen war, ob man ein PoP-Flussmittel oder eine PoP-Lötpaste verwenden soll. 

Die meisten Leute verwenden ein PoP-Flussmittel, weil das Verfahren viel leichter einzurichten und zu warten ist. Es gibt jedoch auch Vorteile bei der Verwendung von PoP-Lötpasten. Wenn man Komponenten verwendet, die sich stark wölben, ermöglicht eine PoP-Lötpaste, die Lücke zwischen der oberen und unteren Komponente zu überbrücken, falls eine Wölbung auftritt.  Flussmittel kann die Lücke vielleicht überbrücken, es ist jedoch keine Pulverlegierung vorhanden, welche einen Legierungslückenfüller erzeugt, wenn der Lotbump auf der oberen Packung den Soliduspunkt erreicht, bevor die Wölbung der Komponente zurück auf das Ausgangsniveau geht und die Komponente die untere Packung berührt.  Die würde in einem "Schneemann"-Defekt resultieren, weil keine Legierung vorhanden ist, um die Lücke zu überbrücken. Der Schneemann-Defekt ist ein weiterer, durch Wölbung verursachter Defekt, der dem Head-in-Pillow (HiP) oder dem Non-Wet-Open (NWO) ähnelt. Es wird jedoch keine Paste auf das untere Substrat gedruckt. 

Das PoP-Lötpasteneintauchverfahren benötigt wesentlich mehr Zeit und Arbeit bei der Einrichtung und Wartung. Bei Paste müssen Sie beispielsweise sicherstellen, dass die Dauer der Eintauchzeit und die Eintauchtiefe perfekt für die Komponente, die Sie eintauchen, optimiert wurde. Wenn zu viel PoP-Lötpaste auf die Unterseite der Komponente aufgetragen wird (Komponentenbumps), kann sogar eine Überbrückung stattfinden, bevor die Komponente auf der unteren Packung platziert wird. Wenn zu wenig PoP-Lötpaste vorhanden ist, kann es sein, dass nicht ausreichend Flussmittel vorhanden ist, um eine ordentliche Lotnaht zu bilden. 

Das PoP-Flussmittelverfahren ist weitaus nachsichtiger und bietet ein größeres Verfahrensfenster, solange eine Komponentenwölbung kein Problem darstellt.

In künftigen Blogbeiträgen werde ich mehr über das Einrichten, Optimieren und die Wartung des PoP-Eintauchverfahrens erzählen. 

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