iPad und Kindle Fire? Schmeißen Sie Ihren PC noch nicht weg

Hallo Leute,

Einer der schönen Aspekte als Professor an der Dartmouth ist, dass man ein Fach wie ENGS 1 unterrichten kann: Die Technologie der Dinge des Alltags.  Dieses Fach wurde für nicht-technische Studenten entworfen und deckt den Bedarf an technologischem und naturwissenschaftlichem Wissen ab.  In diesem Fach befassen wir uns mit der Technologie von Autos, Handys, GPS, DVD-Playern und PCs, usw.

Dieses Jahr habe ich mir ein iPad 2 und ein Amazon Kindle Fire  gekauft und sie als Themen miteinbezogen.  Dabei hatte ich drei hauptsächliche Ziele:

1. Darüber diskutieren, wie sie funktionieren
2. Sie vergleichen
3. Die Frage “Werden sie meinen PC ersetzen?” beantworten

Lassen Sie uns diese Woche deshalb einen Blick darauf werfen, was ich gelernt habe, anstatt über Lötpaste, Gesamtbetriebskosten oder Produktivität zu diskutieren.

Ich habe diese Analyse mit zwei meiner Doktoranden durchgeführt und die Kernaussagen mit dem Dartmouth IT-Personal und Studenten im Unterricht überprüft.  Hier ist meine Zusammenfassung:

Das iPad ist ein grandioses Gerät, um Inhalte wie Videos, Musik, Fotos und, vielleicht am wichtigsten, Spiele zu organisieren und konsumieren.  Es ist äußerst intuitiv.  Meine vier, fünf und sechs Jahre alten Enkelkinder spielen darauf, ohne es gezeigt zu bekommen.   Mit der iCloud können Inhalte sehr einfach organisiert und gespeichert werden.

Es ist jedoch nicht intuitiv oder einfach, wenn man verbalen oder mathematischen Inhalt erstellen will.  Nehmen wir zum Beispiel an, dass Sie ein Schreiben oder Dokument eines Kollegen auf einem USB-Stick haben, das Sie bearbeiten müssen.  Apple steuert das  “Erlebnis” mit dem iPad so weit, dass Sie nichts von einem USB-Stick oder von einem anderen Gerät, wie Ihrem PC, darauf laden können.  Sie müssen eine E-Mail senden oder den Inhalt in die iCloud laden.  Die für das iPad empfohlene Software (oder Apps) für die Textverarbeitung, Tabellen oder Präsentationen funktionieren mit MS Office, aber ich fand die Apps nicht sonderlich gut.  Das Speichern und Ablegen von Dokumenten ist ebenfalls nicht sonderlich einfach.  Als ich versucht habe Schreiben, Dokumente, Tabellen oder Präsentationen auf meinem iPad 2 zu erstellen, habe ich festgestellt, dass ich mich nach meinem Laptop sehnte. Ich sage nicht, dass es nicht funktioniert. Ich sage nur, dass es mir nicht leicht gefallen ist.  Eine externe Tastatur (um die 70 €) vereinfacht die Dateneingabe um einiges. 

Das Amazon Kindle Fire kostet lediglich 25-35% der Kosten für ein iPad.  Meiner Meinung nach ist die Android-Software ziemlich gut.  Für das Konsumieren von Inhalten wie Filme, Bücher, Photos, usw. ist das Fire sehr gut, allerdings nicht ganz so gut wie das iPad.  Ich spiele nicht oft genug, um hierzu einen Kommentar zu geben. (Manchmal fühle ich mich, als wäre ich der Einzige in der Welt, der nicht Angry Birds spielt.) Beim Erstellen von verbalen und numerischen Inhalten, gestaltet das Fire das Arbeiten mit MS Office-Dokumenten erheblich einfacher.  Es ist ebenfalls einfach, Dokumente von einem PC mit einem USB-Anschluss zu speichern und laden.

Beide Geräte schlagen die restliche Konkurrenz mit ihrer nahtlosen Verbindungen zu ihren jeweiligen Stores.  Ich denke, dass dieser Vorteil, den Apple und Amazon gegenüber anderen Geräten haben, zu gering bewertet wurde. Ich glaube Amazon Prime ist ein guter Grund, um das Kindle Fire in Betracht zu ziehen.  Zusätzlich zum kostenlosen Versand innerhalb von zwei Tagen, erhalten die Mitglieder viele kostenlose Videos und haben Zugriff auf einen kostenlose Leihbibliothek.

Steve Jobs hat es am besten formuliert, als er das iPad ankündigte.  In einem Zitat aus Walter Isaacson’s herausragender  Biographie von Jobs sagte er etwas wie: “Wir haben den iMac und wir haben das iPhone, nun haben wir etwas dazwischen.”  Ich denke, das ist eine gute Zusammenfassung.   Die Mobilität von Tablets ist ideal für das Betrachten von Familienfotos, oder damit die Polizei ein größeres Bild eines Verdächtigen mit einem Kollegen und Zeugen teilen kann, als auf einem Handy.  Wenn man durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen geht, können die Tablets in einem Koffer oder einer Aktentasche aufbewahrt werden, was definitiv ein Vorteil ist.  Sie sind jedoch kein Ersatz für die volle Funktionalität eines PCs.

Die höhere Auflösung des iPad 3 ermöglicht das Betrachten von Röntgen- und CT-Aufnahmen und natürlich auch von HD-Videos.  Dank der Batterielaufzeit von 10 Stunden muss man während des Tages kein Netzkabel mit sich herumschleppen, was Vorteile bei Meetings bringen könnte.  Ich fand die Penultimate App, die das Schreiben auf dem Bildschirm ermöglicht, jedoch nicht sonderlich nützlich.  Es war schwerer damit eine ordentliche Handschrift hinzubekommen, als mit Stift und Papier und die Worte waren zu groß.  Siehe Bild.  Die erstellten Dokumente mussten (wieder!) per E-Mail versendet werden, um sie vom iPad auf ein anderes Gerät zu bekommen.  In meinen Augen würde es mehr Sinn ergeben, Notizen auf einem Papier zu machen und dieses Blatt dann als PDF einzuscannen. Bei moderne Scannern funktioniert das blitzschnell. Bei Apple wäre das beinahe eine Notwendigkeit.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ein Tablet für einen Benutzer wie mich, der Dokumente, Blog-Beiträge, Excel®-Tabellen und PowerPoint®-Präsentationen erstellt, ein schwacher Ersatz für einen Laptop ist.  Für das Konsumieren von Inhalten wie Videos, Büchern, Musik und Fotos, oder für Spiele, sind sie nur schwer zu schlagen.

Welches von beiden benutze ich am meisten?  Das Kindle Fire, hauptsächlich wegen der Verbindung zum Amazon-Store für Bücher und kostenlose Videos von Amazon Prime.  Ich glaube, dass dieses Gerät, welches nur einen Bruchteil eines iPad 3 kostet, für das iPad eine größere Konkurrenz darstellt, als viele Leute denken. 

Ich würde gerne Ihre Gedanken und Meinungen hören. Bitte geben Sie ein Kommentar dazu ab!

Bis bald!

Dr. Ron

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