Verwenden Sie im Falle von Risikoentscheidungen beim Elektroniklöten die Risikoprioritätszahl (FMEA)
Leute,
Die Risikoprioritätszahl (RPZ) der Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) ist ein nützliches Werkzeug, um risikobezogene Lötentscheidungen zu treffen.
Sie wird definiert als: RPZ = A*S*F, wobei
A die Auftretenswahrscheinlichkeit des Fehlers,
S die Schwere des Fehlers bei Auftreten und
F die Fähigkeit ist, den Fehler zu entdecken und zu korrigieren
Anhand eines Beispiels lässt sich am besten beschreiben, wie die RPZ funktioniert.
Gehen wir mal davon aus, Sie befürchten, dass Zinn-Whisker bei Ihrem Produkt zu Fehlern führen (da Ihr Produkt Komponenten enthält, die nur mit verzinnten Leitungen ausgestattet sind). Einige haben darauf hingewiesen, dass man selbst bei Maßnahmen zur Vermeidung von Zinn-Whiskern nicht vollständig sicher sein kann, dass ein Produkt keine Zinn-Whisker aufweist. Ist der Fall also aussichtslos? Ganz und gar nicht!
Nehmen wir an, die Bildung von Zinn-Whiskern ist aufgrund der Vermeidungsmaßnahmen sehr unwahrscheinlich. Auf einer Skala von zehn könnten wir die Auftretenswahrscheinlichkeit A von Zinn-Whiskern als 1 einstufen. Sie planen, die Leitungen mit einer konformen Beschichtung zu versehen, die das Problem allerdings nicht vollständig löst, da Whisker nachweislich viele Schichten durchdringen. Siehe Abbildung 1.
Damit ein Problem entsteht, müssen die Whisker die Beschichtung jedoch ein zweites Mal an einer weit entfernten Leitung durchdringen, um einen Kurzschluss zu erzeugen. Da der Whisker lang und flexibel ist, ist eine Durchdringung der Beschichtung von außen sehr unwahrscheinlich. Wenn Zinn-Whisker also doch auftreten, ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass diese einen Fehler verursachen. Als Ergebnis wäre die Schwere in diesem Fall ca. 3. Es ist schwer, einen Zinn-Whisker-Fehler zu erkennen und zu beheben, die Erkennung entspräche daher 9 oder 10. Lassen Sie uns als vorsichtige Schätzung von 10 ausgehen.
Abbildung 1. Zinn-Whisker können konforme Beschichtungen durchdringen, müssen dies jedoch zweimal tun (am anderen Ende), um einen Fehler zu verursachen.
Daraus ergibt sich A*S*F = 1 * 3 * 10 = 30. Da das maximale Ergebnis 1.000 entspricht (10*10*10), ist 30 somit relativ klein. Das Gesamtrisiko ist daher gering. Die Faktoren der RPZ, die zu einer sehr niedrigen Zahl führen, sind die sehr geringe Auftretenswahrscheinlichkeit und die mäßige Schwere.
Ähnliche Konzepte können auf andere Aspekte im Alltag angewandt werden. Ich litt früher unter starker Flugangst. Im Laufe der Jahre erinnerte ich mich ständig daran, dass Fliegen mindestens 1.000 Mal sicherer ist als Autofahren. Der Faktor A für das Fliegen ist daher sehr niedrig. Mit der Zeit ist meine Flugangst beinahe vollständig verschwunden.
Berechnen Sie bei beruflichen und persönlichen Herausforderungen somit die RPZ.
Update zur künstlichen Intelligenz
Da jetzt sogar Stephen Hawking vor der KI als möglichem Ende der Menschheit warnt und angesichts der Sorge, dass Roboter Arbeitsplätze eliminieren, möchte ich mit einigen neuen Gedanken zu dieser Diskussion beitragen. Ich glaube weiterhin, dass die Technologie insgesamt gesehen weiterhin ein Segen sein wird. 1900 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung vor der modernen Technik weniger als 50 Jahre, heute liegt sie bei ca. 80 Jahren. Diese Differenz ist beinahe vollständig auf die Technologie zurückzuführen.
Wie intelligent sind jedoch die Roboter wirklich, die angeblich eine so große Bedrohung darstellen? Daran musste ich denken, als ich herausfand, dass mein 12-jähriger Enkel Christian Su sein eigenes Bett mit Hängematte selbst zusammengebaut hat (siehe Abb. 2). Das Bett bestand aus mehr als 200 Teilen und Christian baute es ohne die Hilfe eines Erwachsenen zusammen. Wenn er seinem Opa ähnelt, hat er dabei wahrscheinlich noch nicht einmal die Bedienungsanleitung gründlich gelesen. Das sollte ein Roboter sicherlich doch auch schaffen? Beileibe nicht. Wenn überhaupt, dann würde er es nur schaffen, nachdem ihn jemand während 100 Stunden programmiert und alle Teile passend zurechtgelegt hat. Gibt man ihm jedoch nur die Kiste und ein paar Werkzeuge, keine Chance. Und diese Fähigkeit werden Roboter wahrscheinlich auch nicht in der absehbaren Zukunft erlangen. Selbst wenn ein Roboter mit der Montage dieses Betts programmiert werden könnte, müsste er bei einem ähnlichen, aber leicht unterschiedlichen Bett neu programmiert werden.
Abbildung 2. Christian Sus Hochbett bestand aus 200 Teilen
Roboter können sehr zielgerichtete und repetitive Aufgaben wie beispielsweise Schweißen durchführen. Und sie können großartige Ergebnisse erzielen, ohne zu ermüden oder sich zu langweilen. Roboter sind jedoch noch weit davon entfernt, Menschen auf signifikante Weise zu ersetzen.
Tim Cooks diesjährige Eröffnungsrede am MIT sprach meiner Meinung nach eine berechtigte Besorgnis hinsichtlich der Technologie an:
Er sagte in seiner Rede: „Mich beunruhigt nicht, dass die künstliche Intelligenz Computer in die Lage versetzen könnte, wie Menschen zu denken. Mich treibt eher die Sorge um, dass Menschen wie Computer denken, ohne Werte oder Mitgefühl und ohne Rücksicht auf die Folgen.“
Ich würde diese Aussage gerne auf die Sorge ausweiten, dass viele junge Leute heutzutage abhängig von Smartphones und Tablets sind. Ich unterstütze diejenigen, die technikfreie Mahlzeiten und begrenzte Bildschirmzeiten fordern. Das menschliche Miteinander ist immer noch die wichtigste Aktivität zur Entwicklung unserer Jugend.
Danke,
Dr. Ron
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