Durafuse™ LT – Prozesskontrolle

Ein Niedrigtemperatur-Lot wie Durafuse^TM LT kann für zahlreiche Anwendungen, bei denen die Spitzentemperatur unbedingt unter einem bestimmten Punkt gehalten werden muss, unverzichtbar sein (LEDs, flexible Substrate, Optoelektronik, Abschirmungen usw.). ABER: Das ist nicht der einzige Grund, warum wir die Temperatur kontrollieren. Fragen Sie einen Chemiker, und er wird Ihnen sagen, dass Wärme die Dinge in Bewegung bringt. Mit ein wenig Temperaturprozesskontrolle sorgen wir also für hohe Zuverlässigkeit von Lot, Komponenten und Endprodukt.

Ich habe in der Vergangenheit bereits erwähnt, dass die Zeit über der Liquidus-Temperatur ein gängiger Prozesssteuerungsparameter beim Reflow-Verfahren für Lotpasten ist. Bei allen Prozessen müssen wir wissen, welche Parameter sich wirklich auf das Endergebnis auswirken – und wie groß das verfügbare Fenster ist (ein größeres Prozessfenster ist natürlich besser!). Mit Durafuse LT kontrollieren wir (dank der anderen Beziehung zur Liquidus-Temperatur) die Zeit bei Spitzentemperatur, da dort die Energie, die dem System zugeführt wird, wirklich zählt.

Jemand, der an einem Niedrigtemperatur-Lötprozess mit guter Fall und Stoßfestigkeit interessiert ist, könnte somit fragen: „Wie können wir das Prozessfenster mit Durafuse LT steuern?“  Erfreulicherweise haben wir eine Antwort:

• Wie hoch ist die Spitzentemperatur an der kältesten Lötstelle auf der Leiterplatte?
• ·       Wie lange bewahrt diese einzelne Lötstelle ihre Spitzentemperatur?

Das war‘s schon! Bei Durafuse LT muss die kälteste Lötstelle auf der Leiterplatte eine Mindesttemperatur von 200 ºC erreichen. Das ist die Lötstelle, bei der wir sicherstellen müssen, dass sie genügend thermische Energie (Zeit + Temperatur) erhält, um die Fall- und Stoßfestigkeit zu gewährleisten. Wenn die Spitzentemperatur 200 ºC beträgt, muss die Lötstelle mindestens 120 Sekunden lang diese Temperatur bewahren. Jede andere Lötstelle sollte mindestens so viel Energie erhalten, und da Durafuse LT sehr robust gegenüber höheren Reflow-Temperaturen ist (wir werden das in einem anderen Beitrag behandeln), müssen wir uns darüber keine allzu großen Sorgen machen. 

Bis zum nächsten Mal!