Die Fünf-Ball- vs. die Acht-Ball-Regel im SMT-Lotpastendruck
Michel schreibt:
Dr. Ron, wenn es um den SMT-Druck von Lotpaste geht, warum verwenden einige Leute die Fünf-Ball-Regel für rechteckige Aperturen und die Acht-Ball-Regel für kreisförmige Aperturen?
Michel:
Die „Fünf-Ball-Regel“ ist eine weitere Messgröße, an die führende Unternehmen der SMT-Bestückungsindustrie glauben, es ist jedoch schwierig, ihren Ursprung zu bestimmen. Sie besagt, dass bei der Auswahl einer Lotpaste fünf der größten Lotkugeln über die Breite der kleinsten rechteckigen Schablonen-Apertur passen sollten. Siehe Abbildung 1a mit einer 0,2 mm breiten rechteckigen Apertur.
In der Regel wird der größte Lotkugeldurchmesser am 90sten Perzentil angenommen. Siehe Abbildung 2. In diesem Beispiel würde also eine Lotpaste vom Typ 4d der Fünf-Ball-Regel entsprechen, da die größte Lötkugel 0,038 mm beträgt. Das Fünffache von 0,038 ist 0,190 mm und somit nur etwas geringer als die Aperturbreite von 0,2 mm. Denken Sie jedoch daran, dass dies eine „Regel“ und kein „Gesetz“ ist. Wenn Sie beispielsweise 4,5 Kugeln über der Aperturbreite statt 5 hätten, wäre es höchstwahrscheinlich ebenfalls OK.
Abbildung 1. Ein Vergleich der Fúnf- und Acht-Ball-Regel
Abbildung 2. Lotpulvergrößen
Vor einer Generation erforderte das Aufkommen von kreisförmigen Aperturen zur Unterstützung von BGA- und CSP-Paketen eine neue „Regel“. Abbildung 1b zeigt, warum die Fünf-Ball-Regel für kreisförmige Aperturen nicht ausreichend ist. Obwohl fünf Lötkugeln vom Typ 3 in den Durchmesser von 0,275 passen, ist außerhalb des Durchmessers nicht genug Platz für viele Lotkugeln vorhanden. Daher würde eine unzureichende Menge an Lotpaste gedruckt werden.
Bei der gleichen Apertur würden bei Verwendung einer Paste vom Typ 4 sieben oder acht Lotkugeln in den Durchmesser passen und die Menge der aufgedruckten Paste würde viel näher am Volumen der Apertur liegen.
Mehr zu diesem Thema finden Sie in einem vorherigen Blog-Beitrag.
Danke,
Dr. Ron
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